Rheinland-Pfalz-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Rheinland-Pfalz-Lese
Unser Leseangebot

Helga Heilig
Saale-Unstrut 99 Mal entdecken!
Reiseführer

Welterbe und hochmittelalterliche Kultur in einer unverwechselbaren Region erleben
Wer die Naumburger fragt, worauf sie besonders stolz sind, erhält zwei Antworten: »Dom und wilde Zicke.« – »Wilde Zicke?« – »Na, unsere Ille, die Straßenbahn!«, heißt es dann erklärend. Denn Naumburg hat mehr Entdeckungen zu bieten als nur den berühmten Dom, von dem jeder weiß. Und Helga Heilig hat noch weitere Tipps parat. Wie die zwölf Steinreliefs im Blütengrund nahe der Saale-Unstrut-Mündung – das größte Bildrelief in Europa, die zisterziensische Fenster-Rose in Schulpforte oder die Rundlingsdörfer Schleberoda und Großwilsdorf. Und natürlich kommt auch sie nicht um die vielen Burgen und Schlösser umhin, die die Kulturlandschaft an Saale und Unstrut prägen, die eingebunden sind in vielfältige Naturräume mit zahlreichen Besonderheiten.

Kornmarkt Trier

Kornmarkt Trier

Dr. Michael Pantenius
Rudolf Voigtländer

Vom Korn zum Granit

Ein Markt verdankt seinen Namen der Ware, die auf ihm gehandelt wird. Der 1746 geschaffene Kornmarkt also dem Brotgetreide. Der Grund: Die Moselschiffer mussten ihre Ware vor dem Weiterverkauf zunächst der Stadt anbieten, ihre Kornsäcke also hier stapeln. Dieser „mittelalterliche“ Handel wurde bald liberalisiert, was den Platz nicht überflüssig machte. Im Gegenteil. Er wurde nicht mit Wohngebäuden zugestellt, sondern zum Aushängeschild des aufstrebenden Trier. Im 19. Jahrhundert räumte man alles Alte weg. Auf der Westseite entstand ein Schloss. Das glaubt man auf den ersten Blick. Aber: Es handelte sich „nur“ um die kaiserliche Oberpostdirektion, doch von der ging weit mehr Macht aus, als je ein Stadtadliger in seinen Händen hielt. Und die Kasinogesellschaft erst! Sie ließ einen Bau errichten, der sich optisch deutlich von den „Kaiserlichen“ abgrenzte. In ihr waren nämlich die liberalen Bürger vereint, also die, die den Preußen kritisch gegenüberstanden. Männer wie Heinrich Marx, der Vater des berühmten Philosophen, gaben hier den Ton an. Ob sie immer mal zum Georgsbrunnen hinübergeschaut und sich bei ihren Geschäften den Beistand des Heiligen erbeten haben, ist nicht bekannt. Offenkundig ist, dass der Platz immer weiter verschönt wurde. Es gibt Bäume, ja eine richtige kleine Parkanlage. 2003 wurden, damit alles sauber bleibt, Granitplatten verlegt. 15.000 Stück. Jede wiegt 100 Kilogramm. So viel haben die Kornsäcke wahrscheinlich selten auf die Waage gebracht.


Adresse

Kornmarkt

54290 Trier


*****

Texte und Bilder entnommen aus:

Pantenius, Michael; Voigtländer, Rudolf: Trier, die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Domstein St. Petrus Trier
von Dr. Michael Pantenius, Rudolf Voigtländer
MEHR
Hauptfriedhof Trier
von Dr. Michael Pantenius, Rudolf Voigtländer
MEHR
Judengasse und Judenpforte Trier
von Dr. Michael Pantenius, Rudolf Voigtländer
MEHR

Kornmarkt Trier


54290 Trier

Detailansicht / Route planen

Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen