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Quatsch Didel Datsch

Kinderreime

von Norbert Neugebauer (Autor), Werner Kiepfer (Autor), Petra Lefin (Illustrator)

Kinder wollen unterhalten sein. Sie lieben Geschichten und Spaß, Rhythmus und Reim.
Das Spiel mit den Worten, die einen ähnlichen Klang aufweisen, fasziniert sie. Der Gleichklang und Rhythmus von Versen lassen sie die (Mutter-)Sprache spielerisch erfassen. Dadurch lassen sie sich schnell auswendig lernen, immer wieder nachsprechen und fördern so das Sprachvermögen. - Mit den liebevollen Zeichnungen von Petra Lefin bietet das Heft Unterhaltung für die ganze Familie.

Wichte, Elbe, Hauselfe

Wichte, Elbe, Hauselfe

Johann Hubert Schmitz

In der Sagenwelt der Eifel existieren auch Wesen, die als harmlos zu erachten sind. So zum Beispiel die Wichte, ein kleines unscheinbares Völkchen, welches sich kaum zeigt. Ähnlich wie die Heinzelmännchen in Köln leisten auch sie freundliche Dienste für die Menschheit. Allerdings nur, wenn der Hilfesuchende sie nicht bedrängt und nicht doch zufällig zu Gesicht bekommt. Überall in der Eifel sollen die kleinen „Wichte“ ihre unterirdischen Verstecke haben und dort, ähnlich den Menschen, in Gemeinschaften zusammen leben.

Carolin Eberhardt

Die Volkssage von Bleialf und Umgegend berichtet von den sogenannten „Wichterchen“, die nur eine Größe von ½ -1 Fuß aufwiesen. Zudem waren sie so dünn und schmal, dass durch gewöhnliche Felsritzen schlüpfen konnten. Ihre Wohnungen, Felsen, die viele Höhlen hatten, lagen meist in der Nähe von Quellen und Bächlein. Oft lebten eine Vielzahl dieser kleinen Wichte zusammen. Ob sie aber nur in ihrer eigenen Familie oder gar in der gesamten großen Gesellschaft wirtschafteten, ist nicht überliefert., da es keinem menschlichen Wesen je möglich gewesen wäre, in ihre winzigen und schmalen Behausungen zu gelangen. Beschrieben werden die winzigen Wesen weiterhin als sehr genügsam, friedlich und kunstsinnig. Letzteres zeigte sich in ihrer enormen Handfertigkeit, aus Eisen, Silber und Gold die feinsten Arbeiten herzustellen. Auch waren, ähnlich wie bei den Menschen, die beruflichen Aufgaben gleichmäßig verteilt, so dass unter ihnen auch Schuster und Schneider anzutreffen waren. Hatte jemand also seinen Schuh zerrissen und legte diesen nebst einem kleinen Gelde vor die Höhle der Schusterwichtel, so fand er diesen am nächsten Tage repariert vor seiner Türe vor. Bei mancher Gelegenheit, wenn die Wichtel sich am Tage auf ihren Felsen sonnten oder in den Bächlein plantschten und von Menschen gesichtet wurden, schlüpften sie geschwind wieder in ihre Felshäuser zurück. Des Nachts allerdings wandelten sie oft ungestört in den Wäldern und zwischen den Felsen umher. Die Wohnorte der Wichterchen wurden in der Gegend um Steinbrück, in der Nähe zu Schlierbach, in der Himmelsgebinnerlai an der Alf, am Fuße der Schneisel sowie bei dem Dörfchen Steinbach in der „Wichterlai“.

nacherzählt von Carolin Eberhardt

*****

Textquelle:

Schmitz, Johann Hubert (Hrsg.): Sitten und Sagen, Lieder, Sprüchwörter und Räthsel des Eifler, nebst einem Idiotikon, Trier: Druck und Verlag der Fr. Linz'schen Buchhandlung,1856.

Bildquellen:

Vorschaubild: Plate by French printmaker Amédée Varin from "Drôleries végétales. L'Empire des légumes, mémoires de Cucurbitus Ier" by Eugène Nus and Antoine Méray, Paris: Gabriel de Gonet, 1861 via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

Gnom, Eisenbahn betrachtend, von Carl Spitzweg (etwa 1848) via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

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