Ein sagenhaftes Gelände! Von seinem Umfang her, von seiner Geschichte und – das vor allem – von den Legenden, die erzählt werden. Vom Petrisberg aus, dem populärstem Aussichtspunkt der Stadt, soll Franz von Sickingen Trier beschossen haben. Das stimmt wohl kaum; um 1522 reichte keine Kanone so weit. Belegt ist, dass hier oben, gut 100 Meter über dem Häusermeer, lange vor der Stadtgründung, ein Militärlager der Römer gestanden hat. Damals besaß der Berg noch keinen Namen. Später nannte man ihn Martinsberg, also nach einem Heiligen. Der Name Petrisberg aber geht nicht auf einen Gottesmann zurück. Petris hieß ein Gutsbesitzer, der hier oben 1822 seine Äcker pflügen ließ. Merkwürdige Namensgebung, wenigstens in Trier. Da wurde also gepflügt. Römisches kam zu Vorschein, aber nichts, was auf den Königssohn Trebeta verweisen konnte. Der soll um 810 v. Chr. hier angekommen sein, Trier gegründet haben und auf dem Berg begraben liegen. Eine populäre Sage.
Und sonst? Bald zweitausend Jahre nach den Römern regierte wieder Militär auf dem Berg. Hier wurde in der Nazizeit ein Gefangenenlager eingerichtet. In dem saß unter anderem Jean-Paul Sartre ein. Und jetzt? Längst wurde entmilitarisiert. Nun steht ein Fernmeldeturm im Gelände, und ringsumher dehnt sich ein Wohngebiet. Eine schöne Lage, auf der 2004 die Landesgartenschau stattfand. Die hat so manches Baudenkmal hinterlassen, darunter den Turm Luxemburg. Die Kapelle „Zum Kreuzchen“ – Endpunkt eines Kreuzweges – aber entstand schon 1844.
Naherholungsgebiet Petrisberg
Mit einem 8 Kilometer langen Naturerlebnispfad,
vier Spielplätzen und Skatepark
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Texte und Bilder entnommen aus:
Pantenius, Michael; Voigtländer, Rudolf: Trier, die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.