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Jürgen Jankofsky
Dezember-Crash
Eine Geschichte

Eine spannende Alltagsgeschichte

»Dezember-Crash« setzt die »Anna«-Reihe Jürgen Jankofskys, die internationale Aufmerksamkeit erlangte, mit veränderten Mitteln fort. Das Buch bildet zugleich den Abschluss einer über einen größeren Zeitraum entstandenen Jugendbuch-Trilogie, zu der noch »Ein Montag im Oktober« (1984) und »Novembertau« (1999) gehören – beide Bände werden ebenfalls in Kürze wiederaufgelegt. Um Toleranz und Gerechtigkeit geht es und wie man es in Angriff nimmt, sich auf die Suche nach Verbündeten macht und es womöglich sogar schafft, dass die Welt eine bessere wird.

Römerbrücke Trier

Römerbrücke Trier

Dr. Michael Pantenius
Rudolf Voigtländer

Standfest im Strom

Die etwa im Jahr 144 n. Chr. erbaute Römerbrücke über die Mosel soll die älteste in Deutschland sein. Sie gilt als die älteste nördlich der Alpen. Da protestieren die Franzosen! Ihr Pont Ambroix über das Flüsschen Vidonrie bei Languedoc-Roussilon stammt zwar aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Aber: Von ihm steht nur noch ein attraktiver Bogen auf zwei Pfeilern. Über Triers erste Brücke aber rollt noch heute – also seit rund 1.900 Jahren! – der Verkehr. Und wie!

Das hohe Alter ist ein Wunder, denn an Feinden hat es der Felix Augusta, der glücklichen Stadt des Kaisers Augustus, der Urbs „Augusta Treverorum“, so wenig gefehlt wie an reißenden Hochwassern, an Stürmen und Granaten. Viele Gewalten haben sich bemüht, die Brücke zu zerstören. Oberflächlich ist ihnen das hin und wieder auch gelungen. Aber die Römer haben ihre Pfeiler mit mächtigen Basaltquadern im Strom so gut gegründet, dass das Bauwerk alles überlebt hat. Wie das? Forschungen haben bewiesen: In unmittelbarer Nähe der Brücke hatten die Römer schon um das Jahr 17 v. Chr. einen hölzernen Übergang über die Mosel geschlagen. Er diente offenbar als Arbeitsbühne für die Steinbrücke. Das Alter der gefundenen Eichenstempel kann dank dendrologischer Analysen so genau datiert werden. Damit ist auch bewiesen, dass Trier als feste Siedlung schon um diese Zeit bestanden hat, denn für die Legionäre des römischen Militärlagers auf dem nahen Petrisberg hätte die nahe Furt gereicht. Die Römer bauten aber eine grundsolide Brücke! Damit auf ihr Wagen, beladen mit Handelsgütern, nach Norden rollen konnten. Und in die Stadt kamen die Produkte aus der nahen Eifel.

Im Laufe der Jahrhunderte hat das Bauwerk zwar Veränderung erfahren, der Gesamteindruck jedoch blieb unverfälscht. Auf den Pfeilern ruhte zunächst nur eine flache, hölzerne Fahrbahn, die schönen Bogen stammen aus dem 14. Jahrhundert. Damals wurden auch zwei der ursprünglich neun Pfeiler abgerissen, denn die Brücke musste in die Stadtmauer einbezogen werden. Ihrer Schönheit hat das nicht geschadet.

Und die Feinde? 1689, unter Ludwig XIV., dem Sonnenkönig, der eine Zeit lang Herr auch über Trier war, wurden die Fahrbahnen so stark zerstört, dass sie praktisch unpassierbar waren. Die Trierer – es gab nur noch 2.600 Einwohner in der Stadt – behalfen sich mit Fähren, die Furt kam auch zu neuen Ehren. Erst 1716 rollte der Verkehr wieder. Doch 1945 wäre es beinahe zur Katastrophe gekommen. Deutsche Pioniereinheiten hatten die gesamte Brücke zur Sprengung vorbereitet. Wie diese Untat verhindert werden konnte, ist noch immer ein Thema in der Stadt. Ein Dutzend Männer will – jeweils als Einzelkämpfer! – am 2. März 1945 die amerikanischen Vorauskommandos auf die Sprengkästen aufmerksam gemacht haben.

Die Römerbrücke gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das ist für Touristen von Interesse. Die Trierer sehen mehr den praktischen Nutzen. Und der bestand über Jahrhunderte auch in einer recht profanen Tätigkeit. Aufs Wasser gucken und – Angeln.


Adresse:

Römerbrücke

UNESCO Weltkultur­erbe

St.­Barbara­Ufer/Aachener Straße

54294 Trier

www.welterbe­trier.de


*****

Texte und Bilder entnommen aus:

Pantenius, Michael; Voigtländer, Rudolf: Trier, die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.

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