Hinter Panzerglas schimmert die antike Welt in hellem Gold: Mehr als 2.650 Münzen zeigen in ihrem Rund 29 Kaiser. Es ist der größte erhaltene Goldschatz der gesamten Römerzeit. 84 Stücke waren bislang unbekannt. Ein Glücksfall für die Wissenschaft. Vom materiellen Wert wollen wir erst gar nicht reden.
Zum „Trierer Goldschatz“ kommen 2.250 weitere edle Prägungen – drei Münzanstalten arbeiteten in der Stadt. Geldstücke aus Treveris waren im ganzen Römerreich verbreitet. Wenn Trier als deutsches Zentrum der Antike gilt, so geht der Ruhm der Stadt auch auf diesen Schatz zurück.
Das Rheinische Landesmuseum ist „ein grabendes Museum“, heißt es. Fast alles, was hier auf 3.500 Quadratmetern gezeigt wird, ist in den vergangenen 200 Jahren aus dem Boden geholt worden.
In mühevoller Kleinarbeit, durch gezielte Grabungen und durch Glücksumstände. Den Münzschatz riss ein Baggerfahrer 1993 aus dem Boden.
Das Leben der römische Kaiserzeit wird einsehbar in monumentalen Grabdenkmalen, Mosaiken und Wandmalereien, die einst feudale wie bürgerliche Häuser schmückten. Es ist die größte und prächtigste Sammlung jenseits der Alpen. Manches davon ist nicht einmal in Rom zu sehen oder in Pompeji.
Der Dichter Ausonius sagte 370 über die Stadt „quod vestit et alit armat“ – sie kleidet, ernährt und bewaffnet. Diese Charakterisierung Triers, seit etwa 300 n. Ch. Hauptstadt des westlichen Römischen Reiches, das von Schottland bis Marokko reichte, wird hier in tausend Facetten über die Jahrhunderte sichtbar.
Adresse
Rheinisches Landesmuseum
Weimarer Allee 1
54290 Trier
Tel.: 0651 97740
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Texte und Bilder entnommen aus:
Pantenius, Michael; Voigtländer, Rudolf: Trier, die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.