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Jan Brademann (Hg.)
Weibliche Diakonie in Anhalt
Zur Geschichte der Anhaltischen Diakonissenanstalt Dessau

Das vorliegende Buch bietet erstmals eine wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit des Dessauer Mutterhauses, seiner Tochteranstalten und ihrer wichtigsten Akteure, der Diakonissen. Einzelstudien nähern sich der weiblichen Diakonie in Anhalt sowohl auf sozialer als auch auf politischer und organisatorischer Ebene. In zwei lebensgeschichtlichen Interviews kommen die Diakonissen zudem selbst zu Wort. Schließlich wird der Blick auf eine Gegenwart gerichtet, der die Diakonissen fremd geworden zu sein scheinen, und auf eine Zukunft, in der ihr Erbe dennoch bewahrt werden soll.

Ratskeller Zur Steipe in Trier

Ratskeller Zur Steipe in Trier

Dr. Michael Pantenius
Rudolf Voigtländer

Rot-weißer Bürgerstolz

Man muss schon Trier’sch beherrschen, am besten hier geboren sein, um zu verstehen, was das Wort Steipe bedeutet. Auf Stützen kommt man nicht so leicht. Aber genau nach diesem mundartlichen Wort ist das wichtigste Haus am Markt benannt. Der um 1483 im Auftrag des Stadtrates vollendete turmartige Bau besitzt Arkaden, deren „Steipen“ tragen die Fassade und das riesige Steildach über den Zinnen noch dazu.

Die Steipe war und ist wohl immer noch das Symbol bürgerlicher Stadtherrlichkeit. Hier tagte der Rat, hier saß man zu Gericht, und hier hockte die Obrigkeit in ihrer Trinkstube und beriet, wie sie sich wider die Bischofsmacht behaupten konnte. Dazu sicherte sie sich die Unterstützung der vier Stadtpatrone Jakobus der Ältere, Helena, Petrus und Paulus. Deren Anblick stimmte den Bischof froh, aber auf die Geharnischten links und rechts des ersten Geschosses, wird er nachdenklich geschaut haben. Der linke Ritter blickt zwar in Richtung Bischofssitz, doch er steht da wie ein moderner Rausschmeißer. Motto: Wer hier ins Haus darf, bestimme ich. Und erst der rechte Ritter! Der steht zwar auch dem Dom zugewandt, aber er hat sein Visier heruntergelassen und außerdem trägt er ein Schwert. Die Hand am Knauf! Nach Unterwerfung schaut der gar nicht aus.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Steipe vollständig zerstört, zwischen 1968 und 1970 aber historisch getreu rekonstruiert. Zum Glück hatten sich die Befürworter eines modernen Baus nicht durchgesetzt. Heute würden sie womöglich siegen.

Adresse:

Ratskeller Zur Steipe

Hauptmarkt 14

54290 Trier

Tel.: 0651 75052

www.ratskeller­-trier.de


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Texte und Bilder entnommen aus:

Pantenius, Michael; Voigtländer, Rudolf: Trier, die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.

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