„Echten“ Karneval gibt’s nur am Rhein. Ach wo! Es gibt ihn auch in Trier. Anfangs gab er sich „brav“, dann aber ging die Post ab. Im Revolutionsjahr 1848 nannte sich der Verein „Zum Verdruss“. Das sagt schon viel, seit Jahrzehnten heißt er „Zum Heuschreck“. Warum? Vielleicht, weil während der Session durch die Redner in der Bütt und das närrische Volk das Gras wieder abgefressen wird, das in der Zwischenzeit über manche üble Sache gewachsen ist. Außerhalb der Karnevalssaison darf man sich am Heuschreckbrunnen erfreuen. Der zeigt Trierer Jecken dickbäuchig, kurzbeinig und verschmitzt grinsend.
Adresse
Stresemannstraße 1
54290 Trier
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Texte und Bilder entnommen aus:
Pantenius, Michael; Voigtländer, Rudolf: Trier, die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.