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Krabat

Florian Russi | Andreas Werner

Krabat ist die bekannteste Sagenfigur aus der Oberlausitz. Das Müllerhandwerk und das Zaubern hatte er vom "schwarzen Müller" erlernt, von dem man gemunkelte, dass er mit dem Teufel im Pakt stand. Irgendwann musste es zum Machtkampf zwischen Meister und Schüler kommen.

Die Hauptwirkungsstätte Krabats war die Mühle in Schwarzkollm, einem Dorf, das heute zu Hoyerswerda gehört. Die Mühle besteht noch und hat nach umfänglicher Restaurierung nichts von ihrer Romantik und Magie verloren. Seit 2012 finden hier die Krabat-Festspiele statt.

Thomas Nast und der Weihnachtsmann

Thomas Nast und der Weihnachtsmann

Herbert Kihm

(* 27. September 1840 in Landau in der Pfalz, Königreich Bayern;
† 7. Dezember 1902 in Guayaquil, Ecuador)

 

Denkt man an den Weihnachtsmann, so haben viele sofort ein bestimmtes Bild vor Augen: ein rundlicher älterer Mann, rot-weißer Mantel und mit langem Bart. Sicher vermuten jetzt auch viele, dass ein bestimmter Getränkekonzern, dessen rote Trucks in der Weihnachtszeit unterwegs sind, Schöpfer dieses Stereotyps ist.

Das ist aber definitiv falsch, denn der Erfinder ist Thomas Nast, der bedeutendste amerikanische Karikaturist des 19. Jahrhunderts, der geboren wurde im südpfälzischen Landau. Bereits mit sechs Jahren wanderte er mit der Familie von Landau nach New York aus. Dieses Schicksal teile sie mit vielen anderen Menschen, die den ärmlichen Verhältnissen entfliehen wollten.

Nasts erster Biograf Albert Bigelow Paine schreibt dazu: „In seines Vaters Begleitung erlebte er die politischen Immigranten Garibaldi, den Ungarn Kossuth und so manch andere Freiheitshelden im Exil. In der Schule erntete er nur Lob für sein Zeichnen. Man riet ihm, dabei zu bleiben.“

Nasts erster Biograf Albert Bigelow Paine schreibt dazu: „In seines Vaters Begleitung erlebte er die politischen Immigranten Garibaldi, den Ungarn Kossuth und so manch andere Freiheitshelden im Exil. In der Schule erntete er nur Lob für sein Zeichnen. Man riet ihm, dabei zu bleiben.“ Nast blieb dabei. Mit gerade einmal 15 Jahren bot er dem Verleger einer kleinen Wochenzeitung eine Zeichnung an. Der stellte den Jungen umgehend als Illustrator ein. Anfang der 60er-Jahre wechselte Nast zu „Harpers Weekly“, einer der ersten Massenillustrierten, die mit hohen Auflagen das wachsende öffentliche Bedürfnis nach Bildern befriedigten.

Fiona Deans Halloran, Verfasserin des Buches „Thomas Nast: The father of Modern Political Cartoon “dazu:

„Bei Harpers begann er eine Karriere, die ihn bald berühmt und reich machte. Für einige Zeit war er der bekannteste Zeichner der Vereinigten Staaten.“ (Deutschlandfunk, 10.12.22)


Er arbeitete für Frank Leslie's "Ilustrated Newspaper" (1855) und wurde 1859 Mitarbeiter der "New York Illustrated News". 

In der Wochenzeitschrift "Harpar's Weekly", deren Chefzeichner Nast seit 1862 ist, erscheinen seit Ausbruch des Sezessionskrieges rund 2.300 Illustrationen und Cartoons von ihm; er kreiert die Embleme Elefant (Republikaner) und Esel (Demokraten) für die beiden großen amerikanischen Parteien.

Auch in den "New York Illustrated News" erscheinen zahlreiche Karikaturen und Illustrationen von ihm.

Nast kreierte auch den "Santa Claus", einer volkstümlichen Figur, deren Image er mit seinen Zeichnungen von 1863 und 1881 prägte. Grundlage war wohl der pfälzische "Pelznickel." Dieser hatte Geschenke und Rute dabei am Heiligen Abend. Der „Pelznickel“ vereinigt somit Eigenschaften des heiligen Nikolaus und Knecht Ruprechts.

Santa Claus war dabei die Adaptation des „Sinterklaas, einer Figur die durch die niederländischen Einwanderer gekommen war - daher auch seine Darstellung mit Tonpfeife - die sich in Nieuw Amsterdam der englischen Sprache angepasst hatten.

Auch die Kreation der Symbolfigur des "Uncle Sam" wird maßgeblich Nast zugeschrieben.

1886 – nach über 30 Jahren – verließ er „Harper's Weekly, da sich die Zeitungslandschaft inzwischen verändert hatte und seine politischen Karikaturen mehr und mehr abgelehnt wurden:

Seine Versuche bei anderen Zeitungen seine Karriere fortzusetzen scheiterten, ebenso eine Karriere als Maler aufzubauen oder eine eigene Zeitschrift zu gründen.

Schließlich bat er Theodore Roosevelt um einen diplomatischen Posten, der es ihm ermöglichen würde, seine Rechnungen zu bezahlen – und er war erfolgreich. Allerdings währte das Glück nur kurz.

Denn im Juli 1902 erhielt Nast einen Posten als Generalkonsul in Ecuador, bekam Gelbfieber und starb ein halbes Jahr später. Nast wurde 62 Jahre alt.

Sein Leichnam wurde in die USA überführt und auf dem Woodlawn Cemetery in der Bronx bestattet.

 

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Bildquellen:

Vorschaubild: Thomas H Nast, zwischen 1860 und 1890, Urheber: Napoleon Sarony via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

Merry Old Santa Claus by Thomas Nast, 1863 via Wikimedia Commons public domain.

 

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