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Sommerschnee

Berndt Seite

Hardcover, 124 S., 2020 erscheint demnächst; Bereits vorbestellbar

ISBN: 978-3-86397-134-2
Preis: 15,00 €

Sommerschnee – das sind die luftig-bauschigen Samenfasern der Pappelfrüchte, die sich im Sommer öffnen und die Welt mit ihrem weißen Flaum überziehen: Schnee in der wärmsten Jahreszeit. Mal melancholisch, mal mandelbitter, aber stets in größter Genauigkeit geht Berndt Seite auch in seinem neuen Lyrikband den Erscheinungsformen der Natur nach und lotet in ihnen die Bedingungen des Lebens aus.

Paul Camille von Denis

Paul Camille von Denis

Herbert Kihm

Paul Camille von Denis wurde am 26.Juni 1795 auf Schloss Les Salles bei Montier-en-Der (Region Grand Est) geboren, gestorben ist er am 3.September 1872 in Bad Dürkheim.

Er gilt als der wohl bedeutendste Pionier des Eisenbahnbaues in Deutschland. Politisch war er ein unabhängiger Kopf, Teilnehmer am Hambacher Fest und so waren die Beziehungen zu der Königlich Bayerischen Regierung durchaus konfliktbeladen.

Vita:

Die Familie zog von ihrem Stammsitz in das von Frankreich besetzte Rheinland, wo der Vater Forstinspektor im Département Mont-Tonnere (Donnersberg) wurde, die Familie ließ sich nach dem Verkauf ihrer Güter in Frankreich in Mainz nieder.

Paul Camille v. Denis besuchte in Mainz Volksschule und Gymnasium bis 1813. Anschließend ging er auf die Eliteschule Lycée-Louis-le-Grand in Paris. 1814/15 studierte er an der Paris Polytechnischen Schule, wo zu seinen Lehrern unter anderem L.-M. Ampère gehörte. Nachdem die Schule 1816 geschlossen wurde, kehrte er zu seiner Familie in die inzwischen Bayerische Pfalz zurück.

Paul Camille v. Denis begann zum 15. Juni 1816 als Praktikant bei der staatlichen Bauverwaltung, die soeben, zum 30. April 1816, königlich bayerisch geworden war. 1818 wurde er vom Bayerischen König zum „Inspections-Ingenieur“ (Bauinspektor)in Kaiserslautern ernannt. Dann wurde er nach Speyer versetzt, später nach Zweibrücken und erhielt dort eine Ingenieurstelle erster Klasse; Schwerpunkt seiner Tätigkeit war der Straßenbau.

Das Engagement Paul Camille Denis‘ für die Eisenbahn begann mit einer Studienreise, die er 1832 antrat. Er besuchte dabei Belgien, Großbritannien und die USA alles Länder, in denen der Betrieb von Bahnstrecken bereits erfolgte oder im Gang war.

Eigentlich war Paul von Denis nicht für den Bau der Ludwigs-Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth vorgesehen, da sich aber kein geeigneter Bewerber fand, wurde er für den Bau freigestellt. Bekanntlich ist dies die erste Eisenbahnstrecke in Deutschland, die mit Dampflokomotiven betrieben wurde. Er konnte die Bauaufgabe vollenden und an der Einweihung am 7. Dezember 1835 teilnehmen. Parenthetisch: Es stellte sich heraus, dass Nürnberg eine andere Ortszeit hatte als Fürth. Als man mit großer Empörung feststellte, dass die Turmuhr der katholischen Kirche in Fürth falsch ging, erließ der Magistrat die Anweisung, die Kirchenuhr dort nach der Eisenbahnuhr zu stellen!

In der Folgezeit war er dann für den Bau zahlreicher weiterer Eisenbahnstecken verantwortlich. Exemplarisch seien hier nur genannt: Die Taunus-Eisenbahn von Frankfurt nach Wiesbaden oder die Planung der Bahnstrecke von Köln nach Bonn.

Eisenbahnbau in der Pfalz:

Im Jahre 1844 erhielt er von der Pfälzischen-Ludwigsbahngesellschaft den Auftrag, eine Bahnstecke von Ludwigshafen am Rhein nach Bexbach zu planen. Bexbach, heute eine Stadt im Saarland, war damals der Grenzbahnhof zu Preußen. Die Option war, diese Stecke später weiter nach Paris zu führen. Sie ist heute Teil der Bahnstrecke Mannheim-Saarbrücken, die heutzutage weiter nach Paris führt. (Der TGV/ICE braucht für die Strecke von Saarbrücken nach Paris knapp 2 Stunden.)

Neuland war, dass die Strecke durch ein Gebirge, den Pfälzer Wald, führte, sodass der Bau von 12 Tunneln und 15 Brücken erforderlich war. 1849 wurde schließlich die Pfälzische Ludwigsbahn dem Verkehr übergeben. In der Folge baute er für die Gesellschaft auch die Strecken Ludwigshafen-Worms und Homburg-Zweibrücken.

Da er inzwischen als Eisenbahnexperte galt beauftragte in die Regierung mit dem Bau der Bayerischen Ostbahn.

1866 schied von Denis auf eigen Wunsch aus dem Staatsdienst mit 71 Jahren aus. Seinen Ruhestand verbrachte er in Bad Dürkheim, wo er die heutige Villa Denis bauen ließ. Paul Camille von Denis starb 1872 und wurde an der Seite seiner verstorbenen Frau auf dem Friedhof Schiltigheim bei Straßburg beigesetzt.

Politisches Engagement im Vormärz:

Zu dem Freundeskreis von Paul C. von Denis gehörten zahlreiche Vertreter der bürgerlichen Opposition.

So war er auch der Hauptfinanzier des 1832 gegründeten „Deutschen Preß- und Vaterlandsvereins“, in dem die liberalen und demokratischen Gedanken von Wirth und Siebenpfeiffer eine Heimat fanden. Er wurde auch mehrfach in den Pfälzischen Landrat gewählt, wo er zu den Liberalen zählte.

1832 nahm er an dem von der Bayerischen Regierung verbotenen Hambacher Fest teil, was im prompt eine Anzeige einbrachte. Zur Sicherheit begab er sich zunächst nach Frankreich, dann nahm er unbezahlten Urlaub für eine „technische Bildungsreise“ nach England und die USA. In dem Strafprozess wurde er 1834 freigesprochen.

Eine aktive Teilnahme an der Märzrevolution 1848/49 erfolgte nicht; er sympathisierte aber mit ihren Zielen, auch half er vielen Freunden, die durch die Revolution berufliche Probleme bekamen, mit Stellen bei der Bahn oder im Bahnbau.

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Bildquellen:

Vorschaubild: Paul Camille von Denis, 19.Jh., Urheber: unbekannt via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

Villa Denis Nordansicht, 2018, Urheber: Reinhard Dietrich via Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0.

Neustadt an der Weinstraße, Hauptbahnhof, 2015, Urheber: BlueBreezeWiki via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.

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