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Das Kräuterweib vom Hexenberg, Band 2

Bedeutung und Anwendung von Heil- und Gewürzpflanzen

Diese übersichliche kleine Broschüre vermittelt althergebrachtes Wissen um die Zubereitung und Wirkung hiesiger Kräuter und Heilpflanzen.

Wie schon im ersten Heft sind hier Tipps für die Herstellung eigener Hausmittelchen gegen allerhand Alltagszipperlein, wie Erkältungen, Husten, Rheumaschmerzen, Insektenstiche, Nervenleiden oder Hautprobleme gesammelt.

Der Bleimichel

Der Bleimichel

Johann Hubert Schmitz

Insbesondere alte Schösser können sich zumeist wenigstens mit einer Spukgeschichte rühmen. So auch das Schloss Föhren in der Eifel, in dem Mal ein Gespenst mit glühendem Mantel, mal ein riesiger, grauenhafter Hund gesichtet wurde. Auch der dreibeinige Hase wurde dem Bleimichel zugeschrieben, welcher in der nachfolgenden Überlieferung die Hauptrolle spielt.

Carolin Eberhardt

Der

In dem Schlosse zu Föhren soll ein Geist sein Unwesen treiben, der unter dem Namen „Bleimichel“ in der Region bekannt ist. Das Gespenst trägt laut der Volkssage einen bleiernen Mantel, darunter aber soll der Anblick glühend und feurig sein. Zuweilen treibt er seinen Spuk auch als großer, fürchterlicher Hund, als welcher er einem Hirten einst auf der Treppe des Schlosses begegnete. Das Entsetzen über diesen Anblick führte in der Folge dazu, dass der Hirte kurze Zeit später verstarb. Einigen Personen ist der Geist auch als dreibeiniger Hase erschienen. Doch auch als großer Klotz liegt er plötzlich und erwartet auf den im Umkreis befindlichen Wegen und zwingt arglose Wanderer zur Umkehr. Setzten sich die Menschen aber zur Rast auf besagten Klotz, so rollte dieser ihnen unter gellendem Gelächter hinfort. Die Legende erzählt, dass es sich bei dem Geist um den „Rictiovar“ handelt, welcher einst, zu heidnischen Zeiten, die Christen blutig in Trier verfolgte. Nach seinem Tode soll sein Geist, welcher zunächst in Trier sein Unwesen trieb, in den „Schmierbüsch“ bei Föhren verbannt worden sein.

In der Nähe des Schlosses befindet sich der sogenannte „Thiergraben“, in welchem oft des Nachts ein Durcheinander von verschiedenen Tierstimmen zu vernehmen ist. Die Ursache hierfür wird laut der Sage mit dem „Wodesheer“ in Verbindung gebracht.

nacherzählt von Carolin Eberhardt


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Textquelle:

Schmitz, Johann Hubert (Hrsg.): Sitten und Sagen, Lieder, Sprüchwörter und Räthsel des Eifler, nebst einem Idiotikon, Trier: Druck und Verlag der Fr. Linz'schen Buchhandlung,1856.

Bildquellen:

Vorschaubild: Hauptportal Schloss Föhren, 2015, Urheber: JS Lonscet via Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0.

antasy-wald-hund-monster-mädchen, 2018, Urheber: KELLEPICS via Pixabay CCO.

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