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Florian Steger/Maximilian Schochow
Wo ist mein Kind?
Familien auf der Suche nach der Wahrheit. Ein Beitrag zur Aufarbeitung
Studienreihe der Landesbeauftragten, hg. von der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Sonderband

176 S., geb., 148x210mm
ISBN 978-3-96311-315-4

Erschienen: März 2020

Kornmarkt Trier

Kornmarkt Trier

Dr. Michael Pantenius
Rudolf Voigtländer

Vom Korn zum Granit

Ein Markt verdankt seinen Namen der Ware, die auf ihm gehandelt wird. Der 1746 geschaffene Kornmarkt also dem Brotgetreide. Der Grund: Die Moselschiffer mussten ihre Ware vor dem Weiterverkauf zunächst der Stadt anbieten, ihre Kornsäcke also hier stapeln. Dieser „mittelalterliche“ Handel wurde bald liberalisiert, was den Platz nicht überflüssig machte. Im Gegenteil. Er wurde nicht mit Wohngebäuden zugestellt, sondern zum Aushängeschild des aufstrebenden Trier. Im 19. Jahrhundert räumte man alles Alte weg. Auf der Westseite entstand ein Schloss. Das glaubt man auf den ersten Blick. Aber: Es handelte sich „nur“ um die kaiserliche Oberpostdirektion, doch von der ging weit mehr Macht aus, als je ein Stadtadliger in seinen Händen hielt. Und die Kasinogesellschaft erst! Sie ließ einen Bau errichten, der sich optisch deutlich von den „Kaiserlichen“ abgrenzte. In ihr waren nämlich die liberalen Bürger vereint, also die, die den Preußen kritisch gegenüberstanden. Männer wie Heinrich Marx, der Vater des berühmten Philosophen, gaben hier den Ton an. Ob sie immer mal zum Georgsbrunnen hinübergeschaut und sich bei ihren Geschäften den Beistand des Heiligen erbeten haben, ist nicht bekannt. Offenkundig ist, dass der Platz immer weiter verschönt wurde. Es gibt Bäume, ja eine richtige kleine Parkanlage. 2003 wurden, damit alles sauber bleibt, Granitplatten verlegt. 15.000 Stück. Jede wiegt 100 Kilogramm. So viel haben die Kornsäcke wahrscheinlich selten auf die Waage gebracht.


Adresse

Kornmarkt

54290 Trier


*****

Texte und Bilder entnommen aus:

Pantenius, Michael; Voigtländer, Rudolf: Trier, die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.

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54290 Trier

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