„Liebe geht durch den Magen.“ Jedenfalls die dauerhafte. Die Liebe zu einer Stadt hängt zwar nicht unbedingt am Essen, aber schmecken sollte es schon, und der Eine oder die Andere braucht auch mal eine Anregung für den heimischen Kochtopf. Was also gibt es so an typischen Gerichten in der Stadt? Mehr als man denkt. Zum klassischen Menü gehört als Vorspeise „Rivelches Zopp“.Die hat etwas zu tun mit Eiern, Mehl und Salz, die miteinander durchgeknetet werden; was da entsteht, heißt Rivelchen. Die werden in heiße Milch „verkrümmelt“. Das schmeckt schon mal ganz gut, vorausgesetzt man streuselt etwas Zucker drüber.Wer’s herzhaft liebt, bestellt „Schnibbelches Bohnesupp“, da ist Fleisch drin, dazu Essig und Frühlingszwiebeln und viel frische Kräuter.
Als Hauptgang eignen sich zum Beispiel „Saure Stambes“, die herzustellen ist ein Kinderspiel, aber in den ausgebackenen Pfannkuchenteig (Mehl, Eier, Salz …) wird gesäuertes Kartoffelpüree gewickelt. Richtig schmeckt das aber nur mit Feldsalat, der heißt hier „Mausohrsalat“, er wird mit Roter Bete vermischt und mit einer Soße aus Öl, Essig, Salz, Pfeffer Zwiebel serviert. Und: „Liegt oben ein Löffelchen quer / gibt es sicher noch Dessert.“ Richtig. Viezpudding. Auch das geht flott. Ein Päckchen Vanillepudding wird mit Zucker und Sahne in Viez gerühert (also in sauren Apfelwein). Und wo gibt’s das? Na (fast) überall zwischen Porta Nigra und Basilika. Außerdem kann man fürs Ausprobieren am eigenen Herd Rezeptbücher kaufen.
Adresse
Restaurant Zur Steipe
Dietrichstraße 54
54290 Trier
Tel.: 0651 1455456
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Texte und Bilder entnommen aus:
Pantenius, Michael; Voigtländer, Rudolf: Trier, die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.